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Schneller photoelektrischer Wasserstoff

Das Erreichen hoher Stromdichten bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz ist eine der größten Herausforderungen bei der Verbesserung photoelektrochemischer Geräte. Höhere Stromdichten beschleunigen die Erzeugung von Wasserstoff und anderer elektrochemischer Brennstoffe.

Jetzt wurde ein kompaktes solarbetriebenes Gerät zur Wasserstofferzeugung entwickelt, das den Brennstoff in Rekordgeschwindigkeit erzeugt. Die Autoren um Saurabh Tembhurne beschreiben ein Konzept im Fachblatt Nature Energy, das es ermöglicht, konzentrierte Sonneneinstrahlung (bis zu 474 kW/m²) durch thermische Integration, Stofftransportoptimierung und bessere Elektronik zwischen Photoabsorber und Elektrokatalysator zu verwenden.

Die Forschungsgruppe der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) errechnete die Zunahme der maximalen Wirkungsgrade, die theoretisch möglich sind. Danach überprüften sie die errechneten Werte experimentell unter Verwendung eines Photoabsorbers und eines Elektrokatalysators auf Iridium-Rutheniumoxid-Platin-Basis. Der Elektrokatalysator erreichte eine Stromdichte von mehr als 0,88 A/cm², wobei der erechneten Wirkungsgrad für die Umwandlung von Sonnenenenergie in Wasserstof mehr als 15% betrug. Das System war unter verschiedenen Bedingungen für mehr als zwei Stunden stabil. Als nächtes wollen die Forscher ihr System skalieren.

Der produzierte Wasserstoff kann in Brennstoffzellen zur Stromerzeugung verwendet werden weshalb sich das entwickelte System zur Energierspeicherung eignet. Die mit Wasserstoff betriebene Stromerzeugung gibt nur reines Wasser ab, die saubere und schnelle Erzeugung von Wasserstoff ist jedoch eine Herausforderung. Bei der photoelektrischen Methode werden Materialien verwendet, die denen von Solarmodulen ähneln. Die Elektrolyte basierten in dem neuen System auf Wasser, wobei auch Ammoniak denkbar wäre. Sonnenlicht, das auf diese Materialien fällt, löst eine Reaktion aus, bei der Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten wird. Bisher konnten alle photoelektrischen Methoden jedoch nicht im industriellen Maßstab eingesetzt werden.

2 H2O → 2 H2 + O2; ∆G°’ = +237 kJ/mol (H2)

Das neu entwickelte System nahm mehr als das 400-fachen der Sonnenenergie auf, die normalerweise auf eine bestimmte Erdoberfläche fällt. Dazu benutzten die Forscher Hochleistungslampen, um die notwendige „Sonnenenergie“ bereitzustellen. Bestehende Solaranlagen konzentrieren die Sonnenenergie mithilfe von Spiegeln oder Linsen in ähnlichem Maße. Die Abwärme wird verwendet, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen.

Das Team sagt voraus, daß das Testgerät mit einer Grundfläche von etwa 5 cm in sechs Sonnenstunden schätzungsweise 47 Liter Wasserstoffgas produzieren kann. Dies ist die höchste Rate pro Flächeneinheit für solche solarbetriebenen elektrochemischen Systeme. Bei Frontis Energy hoffen wir, dieses System schon bald testen und anbieten zu können.

(Foto: Wikipedia)

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Ammoniak als Energiespeicher #3

Als treue Leserin oder treuer Leser unseres Blogs werden Sie sich bestimmt an unsere vorherigen Beiträge zum Thema Ammoniak als Energiespeicher erinnern. Darin beschreiben wir mögliche Wege zur Gewinnung von Ammoniak aus der Luft, sowie der Rückgewinnung der dabei aufgebrachten Energie in Form von Methan. Letzteres Verfahren haben wir zum Patent angemeldet (WO2019/079908A1). Da die weltweite Nahrungsmittelproduktion große Mengen Ammoniak als Dünger erfordert, ist die Technologie zur Gewinnung aus der Luft schon sehr ausgereift. Diese basiert im Wesentlichen noch immer auf dem Haber-Bosch-Verfahren, welches zu Beginne des letzten Jahrhunderts zur Industriereife gebracht wurde. Dabei wird atmosphärischer Stickstoff (N2) zu Ammoniak (NH3) reduziert. Trotz der Einfachheit der beteiligten Moleküle ist die Spaltung der starken Stickstoff-Stickstoff-Bindungen im N2 und die daruas folgende Stickstoff-Wasserstoff-Bindungen eine große Herausforderung für katalytische Chemiker. Die Reaktion findet in der Regel unter harschen Bedingungen statt und benötigt viel Energie, d.h. hohe Reaktionstemperaturen, hohe Drücke und komplizierte Kombinationen von Reagenzien, die zudem oft teuer und energieintensiv in der Herstellung sind.

Jetzt hat eine Forschergruppe um Yuya Ashida einen Artikel im renomierten Fachblatt Nature veröffentlicht, in dem sie zeigen, daß eine Samariumverbindung in wässriger Lösung mit einem Molybdänkatalysator kombiniert, Ammoniak aus Luftstickstoff bilden kann. Die Arbeit eröffnet neue Möglichkeiten auf der Suche nach Wegen zur Ammoniaksynthese, welche unter Umgebungsbedingungen ablaufen. Unter solchen Bedingungen wäre der Energieaufwand zur Herstellung von Ammoniak geringer und somit die Energieeffizienz bei Energiespeicherung höher. Im heutigen Haber-Bosch-Verfahren werden Luftstoff und Wasserstoffgas über einem eisenhaltigen Katalysator miteinander verbunden. Die weltweite Ammoniakproduktion liegt heute bei 250 bis 300 Tonnen pro Minute und liefert Düngemittel, mit denen fast 60% der Weltbevölkerung versorgt werden (The Alchemy of Air, erhältlich bei Amazon).

Vergleich von Ansätzen zur Herstellung von Ammoniak. Oben: Bei der industriellen Haber-Bosch-Synthese von Ammoniak (NH3) reagiert Stickstoffgas (N2) mit Wasserstoffmolekülen (H2), typischerweise in Gegenwart eines Eisenkatalysators. Das Verfahren erfordert hohe Temperaturen und Drücke, ist jedoch thermodynamisch ideal, weil nur wenig Energie für Nebenprozesse verschwendet wird. Mitte: Nitrogenase-Enzyme katalysieren die Reaktion von Stickstoff mit sechs Elektronen (e) und sechs Protonen (H+) unter Laborbedingungen zu Ammoniak. Zwei zusätzliche Elektronen und Protonen bilden jedoch ein Molekül H2, und die Umwandlung von ATP (der Zellbrennstoff) in ADP treibt die Reaktion an. Das Verfahren weist daher ein hohes chemisches Überpotential auf. Es verbraucht viel mehr Energie, als für die eigentliche Ammoniakbildungsreaktion benötigt wird. Unten: Bei der neue Reaktion, vorgeschlagen von Ashida und Kollegen, wird ein Gemisch aus Wasser und Samariumdiiodid (SmI2) mit Stickstoff unter Umgebungsbedingungen in Gegenwart eines Molybdänkatalysators in Ammoniak umwandelt. SmI2 schwächt die O−H-Bindungen des Wassers und erzeugt die Wasserstoffatome, die dann mit Distickstoff reagieren.

Im großtechnischen Maßstab wird  Ammoniak bei Temperaturen von über 400°C und Drücken von ungefähr 400 Atmosphären synthetisiert. Diese Bedingungen werden oft auch als “harsch” bezeichnet. Anfägnlich waren dies harschen Bedingungen nur schwer zu kontrollieren, was oft zu tötlichen Unfällen in den frühen Jahren des Haber-Bosch-Verfahrens führte. Dies hat viele Chemiker dazu motiviert, “mildere” Alternativen zu finden. Schlußendlich bedeutete dies immer die Suche nach neuen Katalysatoren, um die Betriebstemperaturen und -drücke zu senken. Die Suche nach neuen Katalysatoren sollte am Ende Investitionen beim Bau von neuen Ammoniakanlagen senken. Da die Ammoniaksynthese zu den größten Kohlendioxidproduzenten gehört, würden dadurch auch die damit verbudenen Emissionen gesenkt werden.

Wie viele andere Chemiker vor ihnen, haben sich die Autoren von der Natur inspirieren lassen.  Die Familie der Nitrogenaseenzyme ist für die biologische Umwandlung von Luftstickstoff in Ammoniak verantwortlich, ein Prozess, der als Stickstoffixierung bezeichnet wird. Dieser Prozess ist in der modernen Welt die Quelle von Stickstoffatomen in Aminosäuren und Nukleotiden, also den elementaren Bausteinen des Lebens. Im Gegensatz zum Haber-Bosch-Prozess verwenden Nitrogenasen jedoch kein Wasserstoffgas als Quelle für Wasserstoffatome. Stattdessen übertragen sie Protonen (Wasserstoffionen; H+) und Elektronen (e) auf jedes Stickstoffatom, um N−H Bindungen herzustellen. Obwohl Nitrogenasen Stickstoff bei Umgebungstemperatur fixieren, verwenden sie acht Protonen und Elektronen pro Stoffmolekül. Dies ist bemerkenswert, weil Stöchiometrie der Reaktion nur sechs erfordert. Die Nitrogenasen stellen dadurch notwendigen thermodynamischen für die Fixierung bereit. Die Bereitstellung von überschüssigen Wasserstoffäquivalenten bedeutet, daß Nitrogenasen ein hohes chemischen Überpotential angewisen sind. Sie also verbrauchen viel mehr Energie, als tatsächlich für eigentliche Stickstoffixierung notwendig wäre.

Der nun veröffentliche Weg ist nicht der erste Versuch, die Nitrogenasereaktion nachzuahmen. Auch früher wurden Metalkomplexe zusammen mit Protonen- und Elektronenquellen verwendet, um Luftstickstoff in Ammoniak umzuwandeln. So hatten z.B. die selben Forscher zuvor 8 Molybdänkomplexe entwickelt, die die Stickstoffixierung auf diese Weise katalysieren. Dabei wurden  230 Ammoniakmoleküle pro Molybdänkomplex produziert. Die damit verbundenen Überpotentiale waren mit fast 1.300 kJ pro Mol Stickstoff erheblich. In der Realität is das Haber-Bosch-Verfahren also gar nicht so energieintensiv, wenn der richtige Katalysator zum Einsatz kommt.

Die Herausforderung für Katalyseforscher besteht nun darin, die besten biologischen und industriellen Ansätze für die Stickstoffixierung so zu kombinieren, daß das Verfahren normalen Umgebungstemperaturen und -drücken abläuft. Gleichzeitig muß der Katalysator das chemische Überpotential so weit reduzieren, das der Neubau von Haber-Bosch-Anlagen nicht mehr so viel Kaptial erfordert, wie zur Zeit noch. Das ist eine große Herausforderung, da bisher noch keine Kombination von Säuren (die als Protonenquelle dienen) und Reduktionsmitteln (die Elektronenquellen) gefunden wurde, die eine thermodynamischen Bedinugnen für die Fixierung auf dem Niveau von Wasserstoffgas liefert. D.h. die Kombination muß reaktiv genug sein, um N−H-Bindungen bei Raumtemperatur bilden zu können. In dem nun vorgeschlagenen Weg mit  Molybdän und Samarium haben die Forsche eine Strategie übernommen, bei der die Protonen- und Elektronenquellen nicht mehr getrennt eingesetzt werden. Dieser grundlegend neue Ansatz für die katalytische Ammoniaksynthese basiert auf einem Phänomen, das als koordinationsinduzierte Bindungsschwächung bekannt ist. In dem vorgeschlagenen Weg basiert das Phänomen auf dem Zusammenspiel von Samariumdiiodid (SmI2) und Wasser.

Wasser ist stabiel aufgrund seiner starken Sauerstoff-Wasserstoff-Bindungen (O−H). Wenn das Sauerstoffatom im Wasser jedoch mit SmI2 koordiniert wird gubt es sein einziges Elektronenpaar auf und seine O−H-Bindungen werden geschwächt. Dadurch wird resultierende Mischung zu einer ergiebigen Quelle für Wasserstoffatome, also für Protonen und Elektronen. Die Forschor um Yuya Ashida verwenden sie diese Mischung mit einem Molybdänkatalysator, um Stickstoff zu fixieren. SmI2-Wasser-Gemische also  für diese Art der Katalyse besonders geeignet. In ihnen wurde zuvor eine beträchtliche koordinationsinduzierte Bindungsschwächung gemessen, die unter anderem zur Herstellung von Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen eingesetzt wurde.

Die Ausweitung dieser Idee auf die katalytische Ammoniaksynthese ist aus zwei Gründen bemerkenswert. Erstens wird durch den Molybdänkatalysator die Ammoniaksynthese in wässriger Lösung erleichtert. Das ist erstaunlich, weil Molybdänkomplexe in Wasser häufig abgebaut werden. Zweitens bietet die Verwendung einer koordinationsinduzierten Bindungsschwächung eine neue Methode zur Stickstofixierung bei normalen Umgebungstemperaturen und -drücken. Dadurch wird zusätzlich die Verwendung potenziell gefährlicher Kombinationen von Protonen- und Elektronenquellen vermieden. Solche Kombinationen können sich z.B. spontan entzünden. Der Ansatz der Autoren funktioniert auch, wenn Ethylenglykol (HOCH2CH2OH) anstelle von Wasser verwendet wird. So werden die in Frage kommenden Protonen- und Elektronenquellen um einen möglichen Vorläufer erweitert.

Ashida und Kollegen schlagen einen Katalysezyklus für ihr Verfahren vor, bei dem der Molybdänkatalysator zunächst an Stickstoff koordiniert und die N−N-Bindung unter Bildung eines Molybdännitrido-Komplexes spaltet. Dieser Molybdännitrido-Komplex enthält eine Molybdän-Stickstoff-Dreifachbindung.  Das SmI2-Wasser-Gemisch liefert dann Wasserstoffatome zu diesem Komplex, wodurch schließlich Ammoniak produziert wird. Die Bildung von N−H-Bindungen mithilfe von Molybdännitridokomplexen stellt eine erhebliche thermodynamische Herausforderung dar, da die N−H-Bindungen ebenfalls durch das Molybdän geschwächt werden. Dennoch werden die Nachteile durch die Reduktion des chemisches Überpotential ausgeglichen. Das SmI2 erleichtert nicht nur den Transfer von Wasserstoffatomen, sondern hält auch das Metall in reduzierter Form vor. So wird die ungewollte Bildung von Molybdänoxid in wässriger Lösung verhindert.

Das neue Verfahren muß noch erhebliche betriebliche Hürden nehmen, bevor es großtechnisch eingesetzt werden kann. So wird z.B. SmI2 in großen Mengen verwendet, was viel Abfall erzeugt. Die Abtrennung von Ammoniak aus wässrigen Lösungen ist energetisch aufwendig. Würde das Verfahren jedoch zur Energiespeicherung in Kombination mit unserer Methode der Rückgewinnung eingesetzt, entfiele die Abtrennung aus der wässrigen Lösung. Letztlich verbleibt immernoch ein chemisches Überpotential von etwa 600 kJ/mol. Zukünftige Forschungen sollten sich darauf konzentrieren, Alternativen zu SmI2 zu finden. Diese könnten z.B. auf Metallen basieren, die häufiger als Samarium vorkommen und ebenfalls die koordinationsbedingte Bindungsschwächung zu fördern. Wie schon bei Fritz Haber und Carl Bosch wird es wohl auch bei der neu entwickelten Methode noch einige Zeit dauern, bis ein industriereifes Verfahren zur Verfügung steht.

(Foto: Wikipedia)

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Grönlandeis trägt zu 25% des Meeresspiegelanstiegs bei

Kürzlich berichteten wir über den Verlust der Schneedecke in Europa. Nicht nur in Europa gibt es weniger Schnee und Eis, auch Grönlands Eisdecke schmilzt. Der Eispanzer Grönlands trägt 25% zum globalen Meeresspiegelanstieg bei. Damit ist es größte Beitrag der Kryosphäre. Der erhöhte Massenverlust des Grönlandeises während des 21. Jahrhunderts ist hauptsächlich auf den erhöhten Oberflächenwasserabfluß zurückzuführen, von dem ~93% aus der relativ kleinen Ablationszone des Eisschildrands stammen (~22% der Eisfläche). Da die Schneedecke im Sommer schmilzt, wird in der Ablationszone nacktes Gletschereis freigelegt. Blankes Eis dunkler und weniger porös ist als Schnee. Es absorbiert mehr als doppelt so viel Sonnenstrahlung und hält weniger Schmelzwasser zurück. Glattes Eis erzeugt also einen großen Anteil (~78%) des gesamten Abflusses Grönlands ins Meer, obwohl im Sommer nur ein kleiner Bereich der Eisdecke exponiert ist. Die genaue Erfassung der reduzierten Albedo und des vollen Ausmaßes von nacktem Eis in Klimamodellen ist für die Bestimmung des gegenwärtigen und zukünftigen Abflußbeitrags Grönlands zum Meeresspiegelanstieg von hoher Bedeutung.

Der Massenverlust des grönländischen Eisschildes hat in letzter Zeit aufgrund der erhöhten Oberflächenschmelze und des Abflusses zugenommen. Da Schmelze durch Oberflächenalbedo kritisch beeinflußt wird, ist das Verständnis um die Prozesse und potentielle Rückkopplungen im Zusammenhang mit der Albedo eine Voraussetzung für die genaue Vorhersage des Massenverlusts. Die so verursachte Strahlungsvariabilität in der Ablationszone ließ die Eisschicht fünfmal schneller schmelzen als bei hydrologischen und biologischen Prozessen, die ebenfalls Eis verdunkeln. In einem wärmeren Klima üben die Schwankungen der Schneegrenzen aufgrund der flacheren höhergelegenen Eisschicht eine noch größere Kontrolle auf die Schmelze aus. Diese Schwankungen hatten zur Folge, daß die im Sommer 2012, dem Rekordjahr der Schneeschmelze, die kartierte Eisfläche sich über die größte gemessene Fläche von 300.050 km2 erstreckte. Das heißt, daß nacktes Eis 16% der Eisfläche ausmachte. Die kleinste Ausdehnung des nackten Eises war 184.660 km2 und wurde im Jahr 2006 beobachtet. Dies entsprach 10% der Eisfläche ausgesetzt, also fast 40% weniger Fläche als 2012. Die beobachtete Schneedecke schwankte jedoch sehr stark und er Beobachtungszeitraum war für eine Trendeinschätzung zu kurz.

Derzeitige Klimamodelle sind in ihren Vorhersagen für Hochwasserjahre jedoch zu ungenau, was zu einer Unsicherheit bei der Schätzung des Abflußbeitrags Grönlands zum Anstieg des globalen Meeresspiegels führt. Um die Faktoren zu verstehen, die das Schmelzen beeinflussen, haben Jonathan Ryan von der Brown University in Providence, Rhode Island seine Kollegen die grönländische Schneegrenze betrachtet. In Höhen unterhalb der Schneegrenze ist das dunklere Eis nicht vom Schnee bedeckt. Diese Schneegrenze wird während der Jahreszeiten Grönlands nach oben oder nach unten verschoben. Die Forscher haben diese Landschaften zwischen 2001 bis 2017 mithilfe von Satellitenbildern kartiert. Die durchschnittliche Höhe der Schneegrenze lag am Ende des Sommers 2009 zwischen 1.330 m und im Jahr 2012 bei 1.650 m. Die Schwankungen in der Schneegrenze sind der wichtigste Faktor, wenn es darum geht wie viel Sonnenenergie die Eisplatte absorbiert. Modellierer müssen diesen Effekt berücksichtigen, um ihre Vorhersagen zu verbessern. Das Wissen darum, wie viel und wie schnell das grönländische Eis schmilzt wird uns helfen, bessere Schutzmaßnahmen einzuleiten. Bei Frontis Energy denken wir, daß der beste Schutz vor einem Anstieg des Meeresspiegels die Vermeidung und das Recyclen von CO2 sind.

(Foto: Wikipedia)

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Wirtschaftliche Verluste in Europa durch klimawandelbedingte Hochwasser

In Europa stehen Überschwemmungen im Zusammenhang mit starken Schwankungen des Luftdrucks. Diese Schwankungen sind auch als Nordatlantische Oszillation bekannt. Stefan Zanardo und seine Kollegen von Risk Management Solutions in London in Großbritannien, analysierten historische Aufzeichnungen von schweren Überschwemmungen in Europa bis ins Jahr 1870.  Sie verglichen Muster des Atmosphärendrucks zum Zeitpunkt der Überschwemmungen. Wenn sich die Nordatlantische Oszillation im positiven Zustand befindet, treibt ein starkes Tiefdrucksystem in Island Wind und Sturm in ganz Nordeuropa an. Umgekehrt macht sie im negativen Zustand Südeuropa feuchter als sonst. Normalerweise treten Hochwasser in Nordeuropa auf. Sie verursachen den größten Schaden, wenn die Nordatlantische Oszillation im Winter positiv war. Zudem muss bereits ausreichend Regen gefallen sein, um den Boden mit Wasser zu sättigen. Die Luftdruckentwicklung in Europa kann sich mit dem künftigen Klimawandel ändern, und die öffentlichen Verwaltungen sollten dies bei der Bewertung des Hochwasserrisikos in einer Region berücksichtigen, so die Wissenschaftler.

Das ist wichtig, weil in Europa Hochwasser häufig für den Verlust von Menschenleben, für  erhebliche Sachschäden, Betriebsunterbrechungen verantwortlich sind. Durch die Klimaerwärmung wird sich diese Situation weiter verschlechtern. Die Risikoverteilung wird sich ebenfalls verändern. Das häufige Auftreten katastrophaler Hochwasserereignisse in den letzten Jahren hat ein starkes Interesse an diesem Problem sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor ausgelöst. Im öffentlichen  Sektor wurde daran gearbeitet, Frühwarnsysteme zu verbessern. Diese Frühwarnsysteme haben in der Tat einen wirtschaftlichen Nutzen. Darüber hinaus wurden in den europäischen Ländern verschiedene Strategien zur Risikominimierung umgesetzt. Dazu zählen staatliche Eingriffe in den Hochwasserschutz, Massnamhen zur Erhöhung des Risikobewusstseins, sowie Risikotransfer durch eine bessere Verbreitung von Hochwasserversicherungen. Die Bekämpfung der Ursache, nämlich der globalen Erwärmung, hingt dagegen noch stark hinter den Erfordernissen hinterher.

Zusammenhänge zwischen großräumigen Klimamustern, insbesondere der Nordatlantischen Oszillation, und Extremereignissen im Wasserkreislauf auf dem europäischen Kontinent wurden seit langem bekannt. Wie sich dieser Zusammenhang auf wirtschaftliche Risiken durch Hochwasserverluste auswirkt, wurde jedoch noch untersucht. Die zunehmende Hochwasserbelastung und alarmierende Klimawandel-Szenarien sorgen für wachsende Besorgnis über zukünftige wirtschaftliche Verluste durch Hochwasser. Zwar is bekannt, dass klimatische Muster auch meteorologische Ereignisse steuern. Es ist aber nicht immer klar, ob sich diese Verbindung auf das Auftreten von Hochwasserereignissen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Verluste auswirkt. In Ihrer Studie zeigen die Forscher, dass tatsächlich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Nordatlantischen Oszillation und den Überschwemmungsverlusten besteht. Dazu verwendeten die Forscher aktuelle Daten aus Hochwasserdatenbanken sowie Katastrophenmodelle. Solche Modelle ermöglichen die Quantifizierung der wirtschaftlichen Verluste, die letztendlich durch die Nordatlantischen Oszillation verursacht werden. Diese Verluste variieren stark zwischen den Staaten der Nordatlantischen Oszillation.

Die Studie zeigt, dass die Nordatlantische Oszillation die durchschnittlichen Verluste auf lange Sicht gut vorhersagen kann. Auf der Grundlage der jüngsten Entwicklung der Vorhersagbarkeit der Nordatlantischen Oszillation argumentieren die Forscher, dass insbesondere die zeitlichen Schwankungen des Hochwasserrisikos, verursacht durch Klimaoszillationen, vorhergesagt werden können.  Das kann helfen, frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dadurch können Schäden durch Hochwasser vermidnert werden. Während die Wissenschaftler ihre Vorhersagen für die Nordatlantischen Oszillation verbessern, wird die Gesellschaft sich besser auf zukünftige Überschwemmungen vorbereiten können.

(Foto: Wikipedia, Stefan Penninger, Schweden)

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Ammoniak als Energiespeicher #2

Kürzlich berichteten wir an dieser Stelle über Pläne australischer Unternehmer und ihrer Regierung, Ammoniak (NH3) als Energiespeicher für überschüssige Windenergie zu benutzen. Wir schlugen vor, Ammoniak und CO2 aus Abwasser in Methangas (CH4) umzuwandeln, da dieses stabiler und leichter zu transportieren ist. Das Verfahren folgt der chemischen Gleichung:

8 NH3 + 3 CO2 → 4 N2 + 3 CH4 + 6 H2O

Jetzt haben wir dazu einen wissenschaftlichen Artikel im Onlinemagazin Frontiers in Energy Research veröffentlicht. Darin zeigen wir zunächst, daß der Prozess thermodynamisch möglich ist, und zwar indem methanogene Mikroben den durch Elektrolyse gebildeten Wasserstoff (H2) aus dem Reaktiongleichgewicht entfernen. Dadurch nähern sich die Redoxpotentiale der oxidativen (N2/NH3) und der reduktiven Halbreaktionen (CO2/CH4) so weit an, daß der Prozess spontan ablaufen kann. Er benötigt nur noch einen Katalysator, der in Form von Mikroben aus dem Abwasser gewonnen wird.

Pourbaix-Diagramm der Ammoniumoxidation, Wasserstoffbildung und CO2-Reduktion. Ab pH 7 wird die an Methanogenese gekoppelte Ammoniumoxidation thermodynamisch möglich.

Dazu haben wir zunächst nach entsprechenden Mikroben gesucht. Für unsere Experimente in mikrobiellen Elektrolysezellen haben wir Mikroorganismen aus Sedimenten des Atlantischen Ozeans vor Namibia als Impfmaterial benutzt. Meeressedimente sind besonders geeignet, da diese vergleichsweise reich an Ammoniak, frei von Sauerstoff (O2) und relativ arm an organischem Kohlenstoff sind. Der Ausschluß von Sauerstoff is wichtig, da dieser normalerweise als Oxidationsmittel zur Entfernung von Ammoniak dient:

2 NH3+ + 3 O2 → 2 NO2 + 2 H+ + 2 H2O

Der Prozess ist auch als Nitrifikation bekannt und hätte eine Art elektrochemischen Kurzschluß bewirkt, da dabei die Elektronen vom Ammoniak direkt auf den Sauerstoff übertragen werden. Dadurch wäre die Anode (die positive Elektronen-akzeptierende Elektrode) umgangen worden und die Energie des Ammoniaks wäre dann im Wasser gespeichert. Die anodische Wasseroxidation verbraucht aber viel mehr Energie, als die Oxidation von Ammoniak. Zudem sind Edelmetalle zur Wasseroxidation notwendig. Ohne Sauerstoff an der Anode zu produzieren, konnten wir zeigen, daß die Oxidation von Ammonium (die gelöste Form des Ammoniaks) an die Produktion von Wasserstoff gekoppelt ist.

Oxidation von Ammonium zu Stickstoffgas ist gekoppelt an Wasserstoffproduktion in mikrobiellen Elektrolysereaktoren. Die angelegten Potentiale sind +550 mV bis +150 mV

Dabei war es wichtig, daß das elektrochemische Potential an der Anode negativer, als die +820 mV der Wasseroxidation waren. Zu diesem Zweck haben wir einen Potentiostat benutzt, der das elektrochemische Potential konstant zwischen +550 mV und +150 mV hielt. Bei all diesen Potentialen wurde an der Anode N2 und an der Kathode H2 produziert. Da die einzige Elektronenquelle in der Anodenkammer Ammonium war, konnten die Elektronen zur Wasserstoffproduktion also nur von der Ammoniumoxidation stammen. Zudem war Ammonium auch die einzige Stickstoffquelle für die Produktion von N2. Demzufolge ware die Prozesse also gekoppelt.

Im darauffolgenden Schritt wollten wir zeigen, daß dieser Prozess auch eine nützliche Anwendung hat. Stickstoffverbindungen kommen oft in Abwässern vor. Sie bestehen vorwiegend aus Ammonium. Es finden sich aber auch Medikamente und deren Abbauprodukte darunter. Gleichzeitig werden 1-2% der weltweit produzierten Energie im Haber-Bosch-Prozess verbraucht. Im Haber-Bosch-Prozess wird N2 der Luft entnommen, um Stickstoffdünger herzustellen. Weitere 3% unserer produzierten Energie werden dann verwendet, den so gewonnen Stickstoff wieder aus dem Abwasser zu entfernen. Diese sinnlose Energieverschwendung erzeugt 5% unserer Treibhausgase. Dabei könnte Abwasser sogar eine Energiequelle sein⁠. Tatsächlich wird ein kleiner Teil seiner Energie schon seit mehr als einem Jahrhundert als Biogas zurückgewonnen. Während der Biogasgewinnung wird organisches Material aus Klärschlamm durch mikrobiellen Gemeinschaften zersetzt und in Methan umgewandelt:

H3C−COO + H+ + H2O → CH4 + HCO3 + H+; ∆G°’ = −31 kJ/mol (CH4)

Die Reaktion erzeugt CO2 und Methan im Verhältnis von 1:1. Das CO2 im Biogas macht es nahazu wertlos. Folglich wird Biogas häufig abgeflammt. Die Entfernung von CO2 würde das Produkt enorm aufwerten und kann durch Auswaschen erreicht werden. Auch stärker reduzierte Kohlenstoffquellen können das Verhältnis vom CO2 zum CH4 verschieben. Dennoch bliebe CO2 im Biogas. Durch die Zugabe von Wasserstoff in Faultürme würde dieses Problem gelöst. Der Prozess wird als Biogasaufbereitung bezeichnet. Wasserstoff könnte durch Elektrolyse erzeugt werden:

2 H2O → 2 H2 + O2; ∆G°’ = +237 kJ/mol (H2)

Dafür wären aber, wie schon eingangs erläutert, teure Katalysatoren notwendig und der Energieverbrauch wäre höher. Der Grund ist, daß die Elektrolyse von Wasser in bei einer hohen Spannung von 1,23 V stattfindet. Eine Möglichkeit, dies zu umgehen, bestünde darin, das Wasser durch Ammonium zu ersetzen:

2 NH4+ → N2 + 2 H+ + 3 H2; ∆G°’ = +40 kJ/mol (H2)

Mit Ammonium erfolgt die Reaktion bei nur 136 mV wodurch man entsprechend viel Energie einsparen könnte. Mit geeigneten Katalysatoren könnte somit Ammonium als Reduktionsmittel für die Wasserstoffproduktion dienen. Mikroorganismen im Abwasser können solche Katalysatoren sein. Unter Auschluß von Sauerstoff werden Methanogene im Abwasser aktiv und verbrauchen den produzierten Wasserstoff:

4 H2 + HCO3 + H+ → CH4 + 3 H2O; ∆G°’ = –34 kJ/mol (H2)

Die methanogene Reaktion hält die Wasserstoffkonzentration so niedrig (üblicherweise unter 10 Pa), daß die Ammoniumoxidation spontan, also mit Energiegewinn abläuft:

8 NH4+ + 3 HCO3 → 4 N2 + 3 CH4 + 5 H+ + 9 H2O; ∆G°’ = −30 kJ/mol (CH4)

Genau dies ist die eingangs beschriebene Reaktion. Bioelektrische Methanogene wachsen an der Kathode und gehören zur Gattung Methanobacterium. Angehörige dieser Gattung sind besonders auf niedrige H2-Konzentrationen spezialisiert.

Der geringe Energiegewinn ist auf die geringe Potentialdifferenz von Eh = +33 mV der CO2-Reduktion gegenüber der Ammoniumoxidation zurückzuführen (siehe Pourbaix-Diagramm oben). Es reicht kaum aus, um die notwendige Energie von ∆G°’= +31 kJ/mol für die ADP-Phosphorylierung bereitzustellen. Darüber hinaus ist die Stickstoffbindungsenergie von Natur aus hoch, was starke Oxidationsmittel wie O2 (Nitrifikation) oder Nitrit (Anammox) erfordert.

Anstelle starker Oxidationsmittel kann eine Anode z.B. bei +500 mV die Aktivierungsenergie für die Ammoniumoxidation bereitgestellen. Allzu positive Redoxpotentiale treten jedoch in anaeroben Umgebungen natürlich nicht auf. Daher haben wir getestet ob die Ammoniumoxidation an die hydrogenotrophe Methanogenese gekoppelt werden kann, indem ein positives Elektrodenpotential ohne O2 angeboten wird. Tatsächlich konnten wir dies in unserem Artikel nachweisen und haben das Verfahren zum Patent angemeldet. Mit unserem Verfahren könnte man z.B. Ammonium profitabel aus Industrieabwässern entfernen. Er ist auch zur Energiespeicherung geeignet, wenn man z.B. Ammoniak mithilfe überschüssiger Windenergie synthetisiert.

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Leistungsfähigere bioelektrische Reaktoren durch Nanomaterialien

Seit Professor Potters Entdeckung der Fähigkeit von Mikroben, organische Moleküle mithilfe von mikrobiellen Brennstoffzellen (MBZ) elektrische Energie umzuwandeln (Potter MC, 1911, Proc Roy Soc Lond Ser B 84: 260–276), wurde viel Forschung betrieben um deren Leistung zu verbessern. Leider hat dies nicht zu einer wirtschaftlich sinnvollen Technologie geführt. MFCs schafften es nie aus den Klassenräumen heraus. Durch die jüngsten Fortschritte bei der Entwicklung von Nanomaterialien könnte sich das jetzt ändern.

Der Fokus der Entwicklung von Nanomaterialien in bioelektrischen Reaktoren lag gewöhnlich auf Elektroden, Membranen und den Elektrolyten mit deren nahezu unerschöpflichen Möglichkeiten, leistungsfähige Verbundstoffe herzustellen. Die Vorteile solcher Materialien sind ihre große Oberfläche, Kosteneinsparungen und Skalierbarkeit. All dies ist erforderlich, um bioelektrischen Reaktoren erfolgreich zu kommerzialisieren. Die großtechnische kommerzielle Anwendung könnte die Abwasserbehandlung sein. In unserer kürzlich veröffentlichten Literaturstudie haben wir herausgefunden, dass es keinen gemeinsamen Benchmark für Leistung gibt, wie er in der Photovoltaik oder bei Batterien üblich ist. Um unsere Ergebnisse zu normalisieren, verwendeten wir Dollar pro Peak-Leistungskapazität als (USD/Wp), wie es in der Photovoltaik Standard ist. Die durchschnittlichen Kosten für Luftkathoden von MBZ betragen 4.700 USD/Wp (2.800 USD/m²). Platin auf Kohlenstoff (Pt/C) und Kohlenstoffnanofasern sind mit 500 USD/Wp (Pt/C 2.800 USD/m²; Nanofasern 2.000 USD/m²) die besten Materialien.

Wir haben herausgefunden, daß kohlenstoffbasierte Nanomaterialien oft eine mit Pt/C vergleichbare Leistung liefern. Während MBZ noch weit davon entfernt sind, rentabel zu sein, sind bereits mikrobielle Elektrolysezellen bereits im Markt angekommen. Mit diesen neuen kohlenstoffbasierten Nanomaterialien rücken MBZ jedoch näher und werden zu einer wirtschaftlichen Realität. Graphen- und Kohlenstoffnanoröhrchen sind vielversprechende Materialien, wenn sie mit Mineralien wie Mangan- oder Eisenoxiden kombiniert werden. Der Preis für Graphen ist jedoch immer noch zu hoch, um MBZ in der Abwasserbehandlung zur wirtschaftlichen rentabel zu machen. Die Kosten für die mikrobielle Elektrolyse sind allerdings bereits so niedrig, dass sie eine ernstzunehmende Alternative zur herkömmlichen Abwasserbehandlung darstellen, wie wir im obigen Beitragsbild zeigen. Bei stark belastetem Abwasser könnte eine Aufbereitungsanlage tatsächlich zu einem Kraftwerk werden, dessen überschüssiger Strom am Markt verkauft werden kann. Die Kosten für die mikrobielle Elektrolyse werden durch die Kombination von billigem Stahl und Graphit reduziert.

Zusammenhang zwischen Reaktorkapazität und Gesamtelektrodenkosten einschließlich Anode und Kathode. Fehler sind Standardabweichungen von vier verschiedenen Rohrreaktorkonstruktionen. Anoden sind Graphitgranulate und Kathoden sind Stahlrohre

Graphit wiederum ist das Ausgangsmaterial für Graphen, einem vielversprechenden Stoff für MBZ-Elektroden. Wenn Graphitflocken auf wenige Graphenschichten reduziert werden, sind einige der technologisch wichtigsten Eigenschaften des Materials stark verbessert. Dazu gehören die Gesamtoberfläche und die Elastizät. Graphen ist also ein sehr dünner Graphit. Viele Hersteller von Graphen nutzen dies, um ein Material zu verkaufen, das in Wirklichkeit nur billiger Graphit ist. Im Fachmagazin Advanced Materials schreiben Kauling und Kollegen eine systematische Studie von Graphen von 60 Herstellern und stellen fest, daß viele hochpreisige Graphenprodukte hauptsächlich aus Graphitpulver bestehen. Die Studie ergab, daß weniger als 10% des Materials in den meisten Produkten aus Graphen bestand. Keines der getesteten Produkte enthielt mehr als 50% Graphen. Viele waren stark kontaminiert, höchstwahrscheinlich mit Chemikalien, die im Produktionsprozess verwendet wurden. Dies kann oft dazu führen, daß ein Material katalytische Eigenschaften hat, die ohne Verunreinigung nicht beobachten worden wären, wie z.B. die Materialforscher Wang und Pumera berichteten.

Es gibt viele Verfahren zur Herstellung von Graphen. Eines der einfachsten ist die Ablagerung auf einer Metallischen Oberfläche, wie wir es in unserer neuesten Publikation beschreiben:

Im Allgemeinen werden einschichtiges Graphen (ESG) und mehrlagiges Graphen (MLG) durch chemische Gasphasenabscheidung (CVD) aus einem Kohlenstoffvorläufer (kohlenstoffhaltigen Gasen) auf katalytischen Metalloberflächen synthetisiert. In einem oberflächenvermittelten Gasphasenabscheidungsprozess kann der Kohlenstoffvorläufer, z. Isopropylalkohol (IPA) wird an der Metalloberfläche zersetzt, z. Cu oder Ni. Um die Anzahl der gebildeten Graphenschichten zu kontrollieren, muss die Löslichkeit des Kohlenstoffvorläufers auf der Metallkatalysatoroberfläche berücksichtigt werden. Aufgrund der geringen Löslichkeit des Vorläufers in Cu kann ESG gebildet werden. Es ist schwierig, ESG auf der Oberfläche eines Metalls mit einer hohen Affinität für den Vorläufer zu züchten.

Protokoll:
Das Protokoll ist eine wirtschaftliche, sichere und einfache Methode zur Synthese von MLG-Filmen durch Gasphasenabscheidung in 30–45 Minuten in einem Chemielabor. Eine Nickelfolie wird zum Ätzen in Essigsäure getaucht und anschließend in ein luftdichtes Quarzrohr überführt, das das System vor Umgebungssauerstoff und Wasserdampf schützt. Stickstoffgas wird durch IPA geblasen, und das resultierende IPA-gesättigte Gas wird durch das geschlossene System geleitet. Dabei werden die Abgase in einem Becher mit Wasser- oder Gaswaschflasche gewaschen. Der Strom wird 5 min lang mit einer Geschwindigkeit von ca. 50 cm3/min gespült. Sobald die Flamme eines Meker-Brenners 575–625 °C erreicht, wird sie unter der Nickelfolie positioniert, sodaß ausreichend Energie für die Bildung von Graphen zur Verfügung steht. Die Flamme wird nach 5–10 Minuten gelöscht, um die Reaktion zu stoppen und das System 5 min lang abzukühlen. Man erhält die mit Graphen beschichtete Ni-Folie.

Aber wie dünn müssen Graphitflocken sein, um sich als Graphen zu verhalten? Eine verbreitete Idee, die von der International Organization for Standardization (ISO) unterstützt wird, ist, daß Flocken mit mehr als zehn Graphenschichten im Wesentlichen aus Graphit bestehen. Die Thermodynamik gibt vor, daß sich jede Atomschicht in einer Flocke mit zehn oder weniger Schichten bei Raumtemperatur als einzelner Graphenkristall verhält. Darüber hinaus verstärkt sich die Steifheit der Graphitflocken mit der Schichtdicke, was bedeutet, daß dünne Graphenflocken um Größenordnungen elastischer sind als dickere Graphitflocken.

Um tatsächlich Graphen in bioelektrischen Reaktoren einsetzen zu können, muß man es leider immernoch selbst herstellen. Die Zutaten finden Sie in unserem Do-It-Yourself Shop.

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Bessere Wärmetauscher für Solarthermie

Sonnenwärmekraftwerke sind ein gutes Beispiel für den Teilchen-Welle-Dualismus der im Planckschen Wirkungsquantum h ausgedrückt wird: E = hf. Dabei is h die Planck-Konstante, f ist die Frequenz des Lichts und E ist die daraus resultierende Energie. Demnach ist also der Energieetrag umso höher, je höher die Frequenz der Lichtwellen ist. Solarthermische Metallkollektoren wandeln die Energie von hochfrequentem Licht um, indem eine Fülle von niederfrequentem Licht durch Compton-Verschiebungen erzeugen. Glas- oder Keramikbeschichtungen mit hoher Durchlässigkeit für sichtbares Licht und Licht im UV-Bereich fangen das vom Metall erzeugte das niederfrequente Licht auf, weil sie infrarotes Licht wirksam absorbieren (sogenannte Wärmeblocker). Nach dem Sammeln der Wärme verbessert sich der Wirkungsgrad der Sonnenwärmekraftwerke mit zunehmender Größe erheblich. Darin liegt auch der größte Vorteil solcher Anlagen verglichen mit Photovoltaik. Ein Nachteil ist allerdings die nachgeordnete Verwandlung von Wärme in Elektrizität mithilfe von Turbinen und Wärmetauschern − ein Problem nicht nur in Sonnenwärmekraftwerken.

Zur Bereitstellung des heißen Gases (superkritisches CO2) sind Wärmetauscher notwending. Diese Wärmetauscher übertragen die von einem Kraftwerk erzeugte Wärmeenergie auf die Arbeitsflüssigkeit in einer Wärmekraftmaschine (meistens eine Dampfturbine), die Wärme in mechanische Energie umwandelt. Die mechanische Energie wiederum wird zur Stromerzeugung genutzt. Diese Wärmetauscher werde bei ~800 Kelvin betrieben und könnten jedoch effizienter sein, läge die Temperatur bei 1.000 Kelvin. Der gesamte Prozess der Umwandlung von Wärme in Elektrizität wird als Leistungszyklus bezeichnet und ist ein kritischer Prozess in der Stromerzeugung durch Sonnenwärmekraftwerke. Den Wärmetauschern kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

Für Wärmetauscher wäre Keramik ein idealer Werkstoff weil er extreme Temperaturschwankungen aushalten kann. Anders als Metalle, ist Keramik aber nicht so einfach formbar. Relativ grobe Formen sind aber schnell und einfach gemacht. Metalle dagegen können leicht geformt werden und weisen eine hohe mechanische Belastbarkeit auf. Metalle und Keramiken werden schon seit Jahrhunderten für ihre charakteristischen Eigenschaften geschätzt. Zum Beispiel haben Bronze und Eisen eine gute Stoßfestigkeit und sind so formbar, daß sie zu komplexen Formen wie Waffen und Schlössern verarbeitet wurden. Keramiken, wie die zur Herstellung von Töpferwaren verwendeten Materialien, wurden zu einfachen Formen geformt. Ihre Beständigkeit gegen Hitze und Korrosion machte Keramik zu geschätzten Werkstoffen. Ein neuer Verbundwerkstoff aus Metall und Keramik kombiniert diese Eigenschaften auf erstaunliche Weise. Eine Forschergruppe um Mario Caccia berichtete nun im angesehen Fachmagazin Nature über ein Metall-Keramik-Verbundwerkstoff mit Eigenschaften, die es für Wärmetauscher in Sonnenwärmekraftwerken verwendbar macht.

Die Geschichte solcher Verbundwerkstoffe reicht bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück. Das Aufkommen von Düsentriebwerken erzeugte einen Bedarf an Materialien, die eine hohe Beständigkeit gegen Hitze und Oxidation aufweisen. Zudem besaßen sie die Fähigkeit, schnelle Temperaturänderungen zu bewältigen. Ihre ausgezeichnete mechanische Festigkeit, die diese von vorhandenen Metallen oft übertraf, wurde von der neu entstanden Luftfahrtindustrie sehr geschätzt. Es wundert daher nicht, daß die US-Luftwaffe mehr Forschung zur Herstellung von Metall-Keramik-Verbundstoffen finanzierte. Das Wort “Cermet” wurde geprägt. Cermets wurden seitdem für mehrere Anwendungen entwickelt, in den meisten Fällen wurden sie jedoch für kleine Teile oder Oberflächen verwendet. Der nun veröffentlichte Verbundstoff hält extremen Temperaturen, hohen Drücken und schnellen Temperaturwechseln stand. Er könnte den Wirkungsgrad von Wärmetauscher in Sonnenwärmekraftwerken um 20% erhöhen.

Um den Verbundwerkstoff herzustellen, produzierten die Autoren zunächst eine Vorstufe, die hernach einer weiteren Verarbeitung unterzogen wurde. Dieses Vorgehen läßt sich am besten mit dem Töpfern der ungebrannten Version eines Tontopfs vergleichen. Die Autoren verdichteten Wolframkarbid-Pulver in die ungefähre Form des gewünschten Gegenstandes (z.B. einen Wärmetauscher) und erhitzten es bei 1.400 °C für 2 Minuten, um die Teile miteinander zu verbinden. Sie bearbeiteten dann diese poröse Vorform weiter, um die gewünschte endgültige Form zu erzeugen.

Als nächstes erhitzten die Autoren die Vorform in einer chemisch reduzierenden Atmosphäre (ein Gemisch aus 4% Wasserstoff in Argon) bei 1.100 °C. Bei der selben Temperatur tauchten sie die Vorform in ein Becken mit flüssigem Zirkonium und Kupfer (Zr2Cu) ein. Schließlich wurde die Vorform durch Erhitzen auf 1.350 °C entfernt. Bei diesem Prozess verdrängt das Zirkonium das Wolfram aus dem Wolframkarbid, wodurch Zirkoniumkarbid (ZrC), sowie Wolfram und Kupfer erzeugt werden. Das flüssige Kupfer wird aus der ZrC-Matrix verdrängt, wenn sich das Material verfestigt, so dass das endgültige Objekt aus ungefähr 58% ZrC-Keramik und 36% Wolframmetall mit geringen Mengen an Wolframkarbid und Kupfer besteht. Das Schöne an der Methode ist, dass die poröse Vorform in einen nicht poröses ZrC / Wolfram-Verbundwerkstoff mit den gleichen Abmessungen umgewandelt wird. Dabei beträgt die Gesamtvolumenänderung etwa 1–2%.

Der elegante Herstellungsprozess wird durch die Robustheit des Endprodukts aufgewertet. Bei 800 °C leitet das ZrC / Wolfram-Cermet die Wärme 2 bis 3 Mal besser als Eisenlegierungen auf Nickelbasis. Solche Legierungen werden derzeit z.B. in Hochtemperatur-Wärmetauschern verwendet. Neben der verbesserten Wärmeleitfähigkeit ist zudem die mechanische Festigkeit des ZrC / Wolfram-Verbunds höher als die von Nickellegierungen. Die mechanischen Eigenschaften werden durch Temperaturen bis mindestens 800 °C nicht beeinflusst, selbst wenn das Meterial zuvor einer Erwärmung unterzogen wurde, z.B. bei Kühlzyklen zwischen Raumtemperatur und 800 °C. Im Gegensatz dazu verlieren Eisenlegierungen, wie z.B. rostfreie Stähle, und Nickellegierungen bei Temperaturen zwischen 500 °C und 800 °C mindestens 80% ihrer Festigkeit.

(Foto: Wikipedia)

 

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Eine haltbare Aluminium-Luft-Batterie

Nicht wiederaufladbare Batterien, die auf eine Reaktion zwischen Aluminium und Sauerstoff angewiesen sind, können mehr Energie als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus speichern. Die größte Einschränkung solcher Aluminium-Luft-Batterieen ist deren kurze Haltbarkeit. Ein besseres Batteriedesign könnte helfen, diese Einschränkung zu beseitigen. Aluminium-Luft-Batterieen basieren auf der Eigenschaft des Alumiums zu korrodieren, was auch genau deren Schwachstelle ist:

4 Al + 3 O2 + 6H2O → 4 Al(OH)3

Wenn eine Aluminium-Luft-Batterie nicht verwendet wird, korrodieren ihre Elektroden, wodurch eine unerwünschte elektrische Entladung verursacht wird. Diese Selbstentladung verkürzt die Lebensdauer der Batterie erheblich. Brandon Hopkins vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge und seine Kollegen entwickelten eine Aluminium-Luft-Batterie, bei der während des Betriebs ein herkömmlicher Elektrolyt verwendet wird. Während der Lagerung jedoch, wird der Elektrolyt durch Öl ersetzt. Den Artikel veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachblatt Science.

Die Batterie erreicht eine Speicherkapazität von fast 900 Wattstunden pro Kilogramm. Damit ist der Prototyp mit anderen Aluminium-Luft-Batterieen vergleichbar. Durch den Korrosionschutz erhöht sich die Lagerzeit allerdings um das 10.000-fache . Die Autoren schlagen vor, daß eine solche Batterie in Drohnen mit großer Reichweite und zur Stromerzeugung außerhalb des Stromnetzes verwendet werden könnte. Bei Frontis Energy denken wir, daß Batterieen mit hoher Speicherkapazität und Haltbarkeit fast überall eingesetzt werden können, so z.B. auch für Sensoren.

(Foto: George Hodan)

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Weiße Weihnacht in Europa?

Gefühlt kennen wir weiße Weihnachten nur noch aus Märchen. Jetzt gibt es auch einen wissenschaftlichen Beleg dafür, daß die Schneedecke in Europa im Winter immer dünner wird. Dank des Klimawandels nimmte diese immer rascher ab.

Die Forschergruppe um Dr. Fontrodona Bach vom Königlichen Niederländischen Meteorologischen Institut in De Bilt analysierte zu Schneebedeckungs- und Klimadaten aus sechs Jahrzehnten von tausenden Wetterstationen in ganz Europa. Die Forscher fanden heraus, daß die mittlere Schneehöhe mit Ausnahme einiger lokaler extrem kalter Stellen seit 1951 mit 12% pro Jahrzehnt zurückgegangen ist. Ihre Forschungsergebnisse publizierten die Wissenschaftler kürzlich im Fachblatt Geophysical Research Letters. Die Höhe der “extremen” Schneedecke, die die lokale, Infrastruktur beeinträchtigt, ist etwas langsamer zurückgegangen.

Der beobachtete Rückgang, der sich nach den achtziger Jahren beschleunigte, ist das Ergebnis einer Kombination von steigenden Temperaturen und den Auswirkungen des Klimawandels auf den Niederschlag. Die abnehmende Schneedecke kann die Verfügbarkeit von Süßwasser während der Frühlingsschmelze verringern, stellten die Autoren fest.

(Foto: Doris Wulf)

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Skalierbarer Mehrkanalpotentiostat

Als treuer Leser wissen Sie bereits, daß wir an Power-to-Gas zur Bekämpfung der globalen Erwärmung arbeiten. Wir sind der Meinung, daß die Verwertung von CO2 einen Anreiz für dessen Recycling darstellt. Am besten funktioniert das, wenn aus CO2 ein Kraftstoff hergestellt wird, da Gas und Benzin das Fundament jeder Volkswirtschaft sind. Während der Preis für die Bindung von CO2 aus Luft immer noch zu hoch ist, um es in Verbrennungskraftstoff umzuwandeln, nähern wir uns dem Problem aus der anderen Richtung, nämlich der CO2-Verwertung. Durch wirtschaftliche CO2-Verwertung können wir die hohen Kosten der CO2-Bindung ein Stück weit ausgleichen. Wir haben jetzt einen wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht, der zeigt, wie die Kosten für elektronische Geräte für die CO2-Umwandlung durch den Einsatz unserer Software reduziert werden können. Für Power-to-Gas sowie für die Elektrosynthese flüssiger Kraftstoffe ist es erforderlich, ein stabiles elektrochemisches Potenzial zu erzeugen. Das konnten bisher nur elektronische Potentiostaten. Wir haben eine Softwarelösung entwickelt, mit der preiswerte Standardgeräte gesteuert werden können, um dasselbe Ziel zu erreichen. Da die Software sowohl µA als auch MA steuert, ist sie frei skalierbar. Durch die Verwendung mehrerer Netzteile kann auch eine unbegrenzte Anzahl von Kanälen angeschlossen werden.

Frontcell©-Ensemble mit zwei Kanälen. Von links nach rechts: Digitales Multimeter (hinten), Relaisplatine (vorne), zwei H-Elektrolysezellen, Stromversorgung, Steuercomputer.

Wir testeten die Software in einem typischen Power-to-Gas Experiment bei −800 mV und stellten fest, daß das aufgezeichnete Potenzial über 10 Tage stabil war. Die kleinen elektrochemischen Zellen konnten auch durch einen größeren 7-Liter-Reaktor ersetzt werden, der häusliches Abwasser behandelte. Dieses Potenzial war ebenfalls stabil.

Das durch Frontcell© gesteuerte Potenzial von −800 mV war sowohl für 200 ml Elektrolysezellen (links) als auch für einen größeren 7 l-Reaktor (rechts) stabil.

Da die Instrumentensteuerung von billiger elektronischer Massenware macht auch die chemischen Prozess günstiger. Dadurch wird die mikrobielle Elektrolyse von Abwasser wirtschaftlich machbar. Die Entfernung von organischen Rückständen aus Abwässern erfolgt normalerweise bei positiven elektrochemischen Potentialen. Tatsächlich stabilisiert die Software solche Potenziale auch bei +300 mV.

Frontcell© stabilisierte 200 ml Elektrolysezellen zehn Tage lang bei +300 mV.

Die Software ist jetzt als Kommandozeilenversion verfügbar. Wir akzeptieren Vorbestellungen zu einem Preisnachlaß von 50% für die kommerzielle Version mit graphischer Benutzeroberfläche und Fernsteuerung über einen Internetbrowser.